Zufrieden sein, mit dem, was man hat. Das, was man erreicht hat, schätzen.
Das was ist, genießen…
Sein Tagessoll schaffen. Die To-Do Listen abhaken. Sich zurück lehnen, ausstrecken, belohnen:
Zufriedenheit ist eine Grundeinstellung — und hat einen unermesslichen Wert.
In einer Leistungsgesellschaft, die geprägt ist von Selbstoptimierungswahn, Erfolgsjagd und Perfektionismus, braucht es eine neue Sichtweise auf das Zufriedensein an sich. Wo viel Luft und Spielraum „nach oben“ ist, wird es schwer, wirkliche Zufriedenheit zu spüren. Schließlich geht es immer noch schöner. Besser, schneller, erfolgreicher.
„Verlasse deine Komfortzone“ heißt es.
Doch ist das immer gut? Macht es wirklich glücklich, ständig neue Idealen, Aufgaben und Herausforderungen hinterher zu haschen? Sich immer höhere Ziele zu stecken?
Deutlich gesagt, finde ich das nicht. Im Gegenteil: Hohe Ansprüche können auch schaden, der ständige Drang nach Verbesserung kann toxisch sein. Was nicht heißt, das Ehrgeiz grundsätzlich falsch ist. Dennoch landet man mit zu viel Leistungsdruck auf Dauer in der Erschöpfung. Um dies zu vermeiden, kann es hilfreich sein, den hohen Ansprüchen mal entgegenzuwirken.
Überforderung durch zu hohe Ansprüche
Unser Tag ist voll mit Anforderungen von überall her. Kaum ist das eine abgehakt, steht das nächste auf der Liste. Aufgaben erledigen, sich um die Familie und Beziehung kümmern, organisieren, tun, machen, arbeiten. Alltag und Leben. Träume verfolgen, Ziele erreichen, und das jeden Tag.
Umso schöner natürlich, wenn am Ende des Tages alle Punkte erledigt und die Tasks vollendet sind: Denn es gibt uns das Gefühl, produktiv gewesen zu sein. Dann kann man sich zurücklehnen, mit einem Kaffee belohnen und ist eins: Zufrieden.
Ehrgeiz hat sein Gutes. Aber was ist, wenn ich nicht alles schaffe?
Die To-Do Liste landet dann im Müll. Oder wird auf morgen datiert, die Arbeit wird aufgeschoben. Dann ist noch mehr zu tun. Und kaum bricht der Abend an, verpufft die Motivation, und man möchte seine Verpflichtungen vergessen. Dann ist der Frust doppelt groß: Zum einen, weil der Traum geplatzt ist, zum anderen, weil der Weg dahin viel zu viel Kraft und Einsatz gekostet hat. Dann hat man weder das eine, noch das andere.
Mehr Zufriedenheit durch realistische Zielsetzung
In der Realität sind nicht alle Ziele erreichbar. Nicht jeder Traum wird Wirklichkeit. In ihrer Verwirklichung sehen Träume nämlich ganz anders aus. Der Weg dorthin kann ganz anders verlaufen, weil die Gesundheit es nicht ermöglicht, oder Schicksalsschläge das Leben kreuzen. Es muss nicht immer steil und schwierig sein. Man muss auch nicht immer nach den Sternen greifen. Das Leben lässt sich durch einfache Methoden vereinfachen.
Und überhaupt: Was ist eigentlich verkehrt daran, sich kleine Ziele zu setzen?
Zugegeben ist es ein Leichtes, sich von Erfolg, Rang und Ruf blenden zu lassen.
Hierbei geht es vor allem um Wert: Habe ich dies und jenes erreicht, bin ich mehr wert. Habe ich mehr, bin ich mehr. Doch wie soll man all den Anforderungen gerecht werden und das alles schaffen?
In solchen Mustern zu denken ist nicht nur ignorant und elitär — denn es nimmt keine Rücksicht Individualität des Einzelnen — sondern ist in einer Generation, in der Toleranz groß geschrieben wird, auch nicht ganz zeitgemäß. Und ob Erfolg und Leistung wirklich glücklich machen, ist auch so eine Sache. Das muss natürlich jeder für sich beantworten. Die Gefahr bei Glücksgefühlen, die z.B. mit Erfolg verknüpft sind, ist die Bedingung: Wenn, dann. Wenn ich die Beförderung bekomme, bin ich glücklicher. Wenn ich diesen Abschluss habe, habe ich etwas erreicht. Wenn ich diese Aufgabe erledigt habe, kann ich zufrieden sein. Doch das ist ein Trugschluss. Man kann aber auch außerhalb des „Wenn-Dann“-Denkens zufrieden sein. Am angenehmsten ist es, wenn die eigene Zufriedenheit mit dem Leben nicht an Bedingungen verknüpft ist. Man sich den Belohnungs-Kaffee auch so gönnt. Wenn man Wertungen weg lässt. Zufriedenheit lässt sich steigern, je mehr wir sie uns auch erlauben. Manchmal können auch unbewusste Verhaltensmuster die Zufriedenheit blockieren, oder alte Glaubenssätze. Erlaube dir, zufrieden mit dir selbst zu sein. Und trenne dich von zu hohen Erwartungen an dich selbst. Es ist ratsam, sein Leben so zu gestalten, dass wir nicht zu streng mit uns sind.
Es ist gesünder für Körper und Psyche, Stress zu vermeiden und gar nicht erst aufkommen zu lassen. Denn stressige Situationen führen meistens nur zu blanken Nerven und sonst zu gar nichts.
Durch eine realistische Selbsteinschätzung kann man seine Ziele neu definieren. Jedes Ziel kann man und sollte man auch so einfach wie möglich gestalten, was nicht nur alles übersichtlicher macht, sondern auch die Effizienz fördert.
Einfachheit hat seine Vorzüge
Ein Leben zu führen, dass vielleicht weniger anspruchsvoll, dafür aber zufriedenstellender ist, kann durchaus seinen Reiz haben.
Wer gelegentlich die Ansprüche runter schraubt und den Perfektionismus beiseiteschiebt, nimmt auch den ganzen Druck weg. Wir funktionieren besser, wenn wir wieder in Leichtigkeit sind. Ein „einfaches „Leben zu führen, kann genauso erstrebenswert und attraktiv sein. Es lässt sich auch wundervoll mit einer minimalistischen Lebensweise vereinbaren. Weniger ist mehr. Wir sind leistungsfähiger, wenn wir gelassen und zufrieden sind. Wir sind glücklicher, wenn wir nicht überfordert sind. Es tut gut, seine Ziele auch wirklich zu erreichen, dann stellt sich der Erfolg und die Motivation ganz von alleine ein. Man erreicht das Ziel auch mit kleinen Schritten, und somit ist viel mehr machbar.
Angesichts der hohen Anforderungen und Ansprüche, denen wir täglich gerecht werden müssen, ist mal etwas „Bescheidenheit“ an den Tag zu legen nicht nut wohltuend, es liefert echten Mehrwert.
Einfach umkehren, loslassen, entspannen.
Entspannung und Leichtigkeit sind Gefühle, die wie Urlaub wirken. Mit Leichtigkeit in die Mühelosigkeit. Mit Genuss in die Zufriedenheit. Ganz bewusst das Leben leicht machen.
Erholung durch Simplizität. Das macht das Leben wertvoll.
So sollte es sich anfühlen. Ist das nicht auch verlockend? 🤗
Schreibe einen Kommentar